Schon vor dem Krieg besaß die Familie Klönter am linken Rheinufer unterhalb der Oberkasseler Brücke ein schwimmendes Bootshaus. Wer auf dem Rhein paddeln wollte, mietete sich in solch einem Bootsplatz einen Liegeplatz für sein Boot.
Während des Krieges kam die Paddelei zum Erliegen. Fast alle
jungen Männer wurden Soldat, Flakhelfer und ähnliches.
Außerdem gab es ständig Bombenangriffe. Das Bootshaus wurde
zur Sicherheit in den Löricker Hafen verlegt. Die Familie
Klönter wurde nach Thüringen evakuiert.
Nach der Rückkehr 1945 wurde das Bootshaus, das den Krieg zwar
ausgeplündert, aber sonst unbeschadet überstanden hatte, in
den Sporthafen am Robert-Lehr-Ufer geschleppt. Da die Familie
Klönter, Heinrich, Lenchen und Tochter Hannelore, keine andere
Bleibe hatte, begann der Heini, wie er überall genannt wurde, mit
Hilfe von ein paar Kameraden, unter anderen Willi Müller und
Karl-Heinz Speckmann, um das alte Bootshaus herum ein neues
größeres zu bauen.
Das hört sich einfach an, doch 1945 gab es keine Baumärkte,
in denen man bei Bedarf alles kaufen konnte. Schwimmer wurden von einem
zerstörten Bootshaus organisiert. Für den Holzbedarf
mußten eine Pionierbrücke der Engländer und ein paar
Bauflöße von der Baustelle an den Pfeilern der Oberkasseler
Brücke herhalten. Nägel wurden mühsam gerade geklopft
und dann neu verzinkt. Die elektrischen Leitungen stammten aus einem
gestrandeten Marineschiff und sollen, dem Erzählen nach, aus
Aluminium gewesen sein.
So entstand nach und nach das grün-weiße Bootshaus
Hannelore, das viele von uns noch in Erinnerung haben und das uns
jahrelang eine Heimat gewesen ist.
Der Wasser-Wanderer Düsseldorf e.V. war der erste Düsseldorfer Kanuclub, der nach dem Krieg gegründet wurde. Ziemlich bald hatten die WWD'ler um die 30 Mitglieder.
Der Monatsbeitrag betrug zunächst 0,50 DM, war also erschwinglich. Ein Boot besaß man selbst, der Liegeplatz wurde beim Heini gemietet. Der Verein hatte zunächst kein Eigentum, dadurch aber auch kaum Kosten und es gab nur wenige Arbeitsstunden zu leisten. Viele fanden das damals gar nicht so unpraktisch.
So nach und nach kehrten die früheren Paddler aus dem Krieg
und der Gefangenschaft zurück. Alle zog es zum Rhein, denn die
Stadt lag in Trümmern. Mit Boot und Zelt war es den Sommer
über auszuhalten. Gefahren wurde mit allem, was den Krieg
überlebt hatte und noch schwimmfähig war. Es gab schwere
Holzboote in Kraweel- oder Klinkerbauweise, sogenannte halbstarre
Boote, eine Holzkonstruktion, mit Nessel bespannt und mit Ölfarbe
bestrichen (äußerst empfindlich gegen Grundberührung).
Einige wenige waren auch im Besitz von Faltbooten.
Allmählich wollte man auch andere Flüsse kennenlernen und
mehr von der Welt sehen. Es gab den Wunsch, Touren zu organisieren, und
so beschloß man im August 1949 einen Kanu-Verein zu gründen
und dem Deutschen Kanu-Verband beizutreten. So fand am 20. August 1949
im Bootshaus Hannelore die Gründungsversammlung der
Wasser-Wanderer Düsseldorf statt, über die folgendes
Gründungsprotokoll berichtet:
Unter § 1 der Satzung heißt es, der Verein führt den Namen Wasser-Wanderer Düsseldorf e. V.. Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke, insbesondere durch Teilnahme an sportlichen Veranstaltungen, Durchführung von Wanderfahrten, Fahrten und Ausbildungslagern sowie insbesondere die Erziehung des jungen Sportlers zu sportlichem und kameradschaftlichem Verhalten.